Vom 4.1. bis zum 6.1. trafen sich an die 300 Tennislehrer zur heurigen Ausgabe des DTB Tenniskongress. Bis 2011 hatte die größte Tennislehrerfortbildung im deutschen Sprachraum noch in München stattgefunden, wo wir auch regelmäßig teilgenommen hatten. Zum zweiten Mal in Folge war der Austragungsort heuer Berlin. Nachdem wir letztes Jahr pausiert hatten, waren Martin Mayer, Harry Stangl, Patrick Brunner und ich dieses Mal (wieder) dabei, um uns fortzubilden.

Bereits am Donnerstag, zeitig in der Früh, ging unsere Reise los. Mit einem vollen Tank starteten wir um cirka 6:15 Uhr gen Norden. Dass die Autobahn von Prag nach Dresden noch nicht ganz fertig ist, konnte uns nicht stoppen, ebenso wenig, wie die abenteuerliche Route, über die uns das Navigationssystem schickte, um der Baustelle auszuweichen. Um etwa 12:30 Uhr erreichten wir unser Ziel: das Estrel-Hotel in Berlin, laut Wikipedia das größte Deutschlands. Von außen sieht das Gebäude toll aus, von innen auch. Die Ausstattung des Hotels - es gab beispielsweise nur ein schwaches und extrem teures WLAN - und die schlechte Lage in einem sehr armen Randbezirk Berlins freuten uns eher weniger. Am Nachmittag stand eine kurze Stadtbesichtigung am Programm.

Der Kongress begann am Freitag Nachmittag. Es referierten einige Top-Trainer des DTB. Zwei der Vortragenden waren die DTB-Bundestrainer Barbara Rittner und Carsten Arriens. Rittner ist seit 2005 deutscher Fed-Cup-Kapitän und zeigte uns gemeinsam mit ihrem Ex-Mann und Konditionstrainer des Fed-Cup-Teams Mike Diehl ein tolles Showtraining mit jungen Spielerinnen. Arriens ist neuer Davis-Cup-Kapitän und zeigte uns ein Training mit Max Marterer und Hannes Wagner. Die beiden Spieler flogen übrigens am Sonntag nach Australien und werden dort an denselben Turnieren teilnehmen, wie Luci (Max wird mit Luci Doppel spielen).

Auch die beiden DTB-Bundestrainer Hans-Peter Born und Peter Pfannkoch hielten Vorträge und Showtrainings ab. Ein weiterer Top-Vortrag kam von Daniel Wüstholz, einem jungen Personal-Trainer und A-Trainer aus Stuttgart. Er zeigte uns, wie man die für das Tennis relevante Muskeln optimal trainieren kann, was vor allem zur Vorbeugung von Verletzungen ein sehr wesentlicher Punkt ist. Auch die mentale Komponente kam dieses Mal nicht zu kurz. Matthias Herzog begeisterte die Teilnehmer - und das am späten Samstag-Abend nach einem langen Tag - mit einem äußert tollen Vortrag darüber, wie man herausfinden kann, wie man mit Spielern reden muss, um sie zu motiveren. Auch einen tollen Vortrag über die Psyche eines Spitzenspielers gab es.

Neben dieser kleinen Auswahl an deutschen Refrenden, waren auch ein paar internationale Trainer dabei. Die US-Amerikanerin Michele Krause erzählte uns einiges über Cardio Tennis in den USA, der Engländer Mark Tennant referierte über Anfängertraining im Erwachsenenbereich. Einer der Top-Vorträge kam von Edgar Giffenig. Der Mexikaner, der ehemaliger deutscher Bundestrainer ist und auch in den USA als Trainer schon wichtige Aufgaben innehatte - er war über 5 Jahre lang Chefcoach des Amerikanischen Boys National Team - referierte in einem sehr interessanten Vortrag über Ballkontrolle, den richtigen Einsatz von Drall, Geschwindigkeit, Länge, Platzierung und Höhe und demonstrierte uns auch einige seiner Methoden bei einem Showtraining.

Es waren 3 sehr interessante Kongresstage. Wir haben einige neue Sachen gehört, die wir sofort in unsere Trainings einbauen werden. Und obwohl es einige neue Dinge gab, waren uns viele Sachen schon bekannt. Das ist, denken wir, ein gutes Zeichen dafür, dass unsere Trainings schon modern sind. Mit den neuen Erkenntnissen werden sie hoffentlich noch ein Stückchen moderner und besser werden.